Was ist eigentlich diese "Plattentechnik"? Töpfern mit Platten

Was ist eigentlich diese "Plattentechnik"? Töpfern mit Platten

Viele Menschen denken beim Töpfern sofort an die Drehscheibe, an runde Vasen oder Schalen, die langsam Form annehmen, während sich der Ton dreht. Doch es gibt auch eine ganz andere Art, mit Ton zu arbeiten – die Plattentechnik. Sie ist eine der einfachsten und gleichzeitig vielseitigsten Methoden, um Keramik herzustellen, und sie eignet sich wunderbar für alle, die keine Drehscheibe besitzen oder lieber frei gestalten.

1. Schritt: Ausrollen

So erstellt man Keramik aus Platten

Bei der Plattentechnik wird der Ton zunächst zu gleichmäßigen Platten ausgerollt, ähnlich wie Teig in der Küche. Tatsächlich kannst du für das Ausrollen einen Teigroller aus dem Backbedarf benutzen! Diese Platten bilden das Grundmaterial, aus dem später Schalen, Tassen, Dosen, Vasen oder sogar Skulpturen entstehen können. Sobald die Platten die gewünschte Stärke haben, werden sie in Form geschnitten – hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ich persönlich arbeite gerne mit Schablonen, um besonders präzise zu sein, andere schneiden frei Hand und lassen den spontanen Charakter des Tons wirken.

Ausgeschnittene Platten für eine Tasse

Damit die einzelnen Platten später zusammenhalten, werden ihre Kanten angeraut und mit flüssigem Ton, dem sogenannten Schlicker, bestrichen. So entsteht eine stabile Verbindung, wenn die Teile zusammengedrückt werden. Dieser Schritt ist besonders wichtig, damit beim Trocknen oder Brennen keine Risse entstehen. Anschließend werden die Nähte geglättet, bis eine saubere Oberfläche entsteht.

Warum mit der Plattentechnik töpfern?

Der große Vorteil der Plattentechnik ist, dass sie unglaublich flexibel ist. Während die Drehscheibe eher runde Formen begünstigt, lassen sich mit Platten eckige oder geometrische Objekte bauen, die an Architektur erinnern. Gleichzeitig können die Oberflächen nach Lust und Laune gestaltet werden: Man kann Stoffe, Blätter oder Stempel in den Ton drücken und so Muster erzeugen, die später durch Glasuren wunderschön zur Geltung kommen.

Frische Blümchen in Ton gepresst

Wenn das Werkstück fertig ist, muss es langsam trocknen, damit es sich nicht verzieht. Erst danach wird es im Schrühbrand vorgebrannt, glasiert und im Glasurbrand fertiggestellt. Wer Geduld mitbringt und sorgfältig arbeitet, erhält langlebige, individuelle Stücke, die aussehen wie aus einer professionellen Werkstatt – ganz ohne Drehscheibe.

Eine Töpfertechnik für alle

Die Plattentechnik ist damit eine wunderbare Möglichkeit, die eigene Kreativität auszuleben. Sie ist ideal für Anfänger, weil sie keine komplizierte Technik erfordert, lässt aber auch erfahrenen Keramikerinnen und Keramikern viel Raum für Experimente. Schon aus einfachen Tonplatten können beeindruckende Schalen, Gefäße oder dekorative Objekte entstehen, die jedes Zuhause bereichern. Und hast du Lust bekommen diese Technik selbst zu erlernen? Dann bist du bei mir im Studio genau richtig! Schau doch mal nach, wann mein nächster Workshop stattfindet.

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